Ist ein Hund das richtige Haustier für mich?
Denkst du gerade über die Anschaffung eines Hundes nach?
Es würde uns natürlich sehr freuen, wenn einer unserer Schützlinge bei dir sein neues zu Hause findet! Doch solltest du dir vorher sicher sein, was die Anschaffung eines Hundes bedeutet.
Bei Deinen Überlegungen möchten wir dir gerne helfen:
Falls du in einer Mietwohnung wohnst, stellt sich als erstes die Frage, ob es dir überhaupt erlaubt ist einen Hund zu halten oder ob es für dich eher andere Möglichkeiten gibt uns zu unterstützen? (Deine Hilfe)
Kannst du dir einen Hund leisten (Hundesteuer, Futterkosten, Tierarztkosten (eine Operation kann schnell über 600€ kosten, ggf. Kranken-/Hundehaftpflicht-Versicherungskosten, ggf. Kosten für eine Hundeschule oder Unterbringung im Urlaub)?
Hast du genug Zeit um einen Hund auszulasten? Hunde sind Bewegungstiere, die nichts mehr lieben als die gemeinsamen Spaziergänge mit ihren Menschen. Auch ein eher ruhiger Hund muss mindestens drei Mal am Tag raus zum Gassigehen.
Bist du bereit JEDEN Tag bei JEDEM Wetter rauszugehen?
Bedenke bitte auch den Umstand, dass dein Hund Durchfall haben kann und dann mehrmals Tag und Nacht raus muss. Bist du bereit auch von deiner Dachgeschosswohnung aus zig Mal nach unten zu rennen?
Sind Alle die mit dir in einem Haushalt leben mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden? Bestehen Allergien oder Ängste im Bezug auf Hunde?
Hast du eine der bereits gestellten Fragen mit NEIN beantwortet, ist ein Hund nicht der richtige Partner für dich. Sollte das nicht der Fall sein, müsstest du dir über folgende Themen ebenfalls Gedanken machen:
Wie lang wäre dein Hund am Tag allein? Mehr als 4 Stunden möchte ein Hund nicht ohne seine Menschen sein. Fährst du gleich nach Arbeitsende Heim oder musst du noch einkaufen fahren, Freunde besuchen etc.? Denke bitte IMMER daran, dass dein Hund zu Hause sehnlichst auf dich wartet, um mit dir spazieren zu gehen und einfach mit dir zusammen zu sein!
Wie gestaltest du deinen Urlaub (auch spontane Wochenend-/ Tagestrips mit Freunden)? Kann dich dein Hund begleiten? Wenn dies nicht der Fall ist, weil du unter anderem gern ins Ausland fliegst oder Städtetouren mit Museumsbesichtigungen unternimmst, ist es deine Pflicht in dieser Zeit für eine gute Unterbringung deines Vierbeiners zu sorgen!
Was passiert im Krankheitsfall? Kann sich jemand um den Hund kümmern solang du nicht dazu in der Lage bist?
Wenn all diese Punkte gründlich von dir überlegt worden sind und du zu dem Schluss kommst, dass die Anschaffung eines Hundes genau das Richtige ist, freuen wir uns für den Einen der bei dir einziehen darf!
Welpen als Ersthund?
Ist es ratsam als Ersthund einen Welpen zu nehmen?
Wenn Wölfe Wölfe großziehen, werden sie zu perfekten Wölfen. Wenn Hunde Hunde großziehen, werden sie zu perfekten Hunden. Wenn Menschen Hunde großziehen, entstehen Probleme. Warum ist das so? Was steckt dahinter?
Menschen die ein Hundebaby sehen bekommen ein Leuchten in ihre Augen. Automatisch beginnen sie zu lächeln.
Das ist bei fast allen Menschen gleich, ob groß oder klein, alt oder jung.
Von daher ist der Wunsch sich einen Welpen zuzulegen nachvollziehbar und für jeden total verständlich.
Ist es aber auch immer die richtige Entscheidung?
Sicher nicht.
Unsere Tierheime sind voll von Hunden, die als Welpen angeschafft wurden und nach 1 bis 2 Jahren im Tierheim gelandet sind.
Was ist in diesen 1 – 2 Jahren passiert?
Wenn ich mich mit Interessenten für einen Welpen unterhalte und ihn nach der Motivation frage, warum es ein Welpe und kein älterer Hund sein soll, bekomme ich häufig folgende Antwort:
„Einen Welpen kann ich mir formen. Bei einem älteren Hund weiß ich nicht was ich bekomme.“
Diese Antwort ist meistens ein Synonym dafür, dass der Interessent keine oder zumindest nur wenig Ahnung von Hunden hat.
In der Regel sind es sogar sehr häufig Menschen die sich ihren ersten Hund anschaffen möchten. Denn allgemein besteht der Irrglaube, dass ein Welpe der ideale Ersthund ist.
Erwachsene Hunde trauen sich viele Anfänger nicht zu.
Hier liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor.
Welpen, die man ab der 8. Lebenswoche adoptieren kann, kommen als neugierige, tollpatschige kleine Wesen in unser Haus.
Sie finden alles spannend und haben absolut keine Idee davon, dass der Mensch zu dem sie ziehen, etwas von ihnen erwartet.
Ein gesunder Welpe findet Menschen toll und freut sich wenn sie mit ihm spielen.
Der Mensch hingegen hat bereits bei der Anschaffung eines Hundebabys die Idee von dem erwachsenen Hund im Kopf. Die Vorstellung ist bei fast allen Menschen identisch: ein Hund der mit allen Menschen und Tieren freundlich ist und den man selbstverständlich beim Spazierengehen ableinen kann. Der Hund hat es ja schließlich gut bei mir, denkt man, und wird mir sicher auch gern überallhin folgen.
Es existiert bereits eine genaue Vorstellung davon wo der Hund glücklich schlafen wird (auf keinen Fall im Bett) und wie man gemeinsam Zeit verbringt.
Kein Gedanke wird daran verschwendet, welche Erwartung der kleine Hund an den Menschen haben könnte. Schließlich ist doch völlig klar, dass er froh sein kann bei mir zu sein, ich kümmere mich doch auch gut um ihn.
Der Kleine saust also durch sein neues Zuhause und vor lauter Aufregung macht er erst einmal Pipi.
Bei der ersten Gassirunde springt er fröhlich in die Leine wenn er einen vermeintlichen Spielkameraden sieht. Vielleicht kläfft er aber auch die anderen Hunde an oder er versteckt sich hinter den Beinen seines Menschen.
Selbstverständlich möchte er nachts mit ins Bett, schließlich hat er ja gerade erst den Verlust seiner Wurfgeschwister aushalten müssen, er braucht unbedingt noch Nestwärme.
Die Erwartung des Kleinen und sein Verhalten muss der Besitzer verstehen und richtig umsetzen. Die Reaktionen von uns Menschen auf sein hündisches Verhalten entscheiden über das ganze Leben des Hundes.
Der Welpenbesitzer ist verantwortlich dafür ob sein Hund Angst bei Gewitter oder Silvesterknallern hat. Wie verträglich er mit anderen Hunden und Menschen ist. Ob er ein souveräner Hund wird, den man überallhin mitnehmen kann.
Natürlich sind hier keine bereits traumatisierten Tiere gemeint.
Ein Hundeanfänger kann dies unmöglich leisten. Woher sollte er auch?
Es dauert lange eine neue Sprache zu lernen, das gilt auch für die Sprache der Hunde.
Stolz agiert der neue Hundebesitzer mit seinem Welpen und merkt gar nicht wie viel Falsches er dem Kleinen unwissentlich jetzt bereits vermittelt.
Denn Hunde lernen immer!!
Es liegt an uns es ihnen in ihrer Sprache zu vermitteln. Schaff ich das nicht, wird der kleine Hund etwas Falsches lernen.
Ein typisches Beispiel an dieser Stelle:
Der Welpe wird laufend gerufen, schließlich freut man sich wenn er zu einem kommt.
Allerdings weiß der Welpe gar nicht wie er heißt.
Viele Hunde denken sie heißen NEIN oder PFUI.
Selbstverständlich muss man dem Welpen erst einmal beibringen, dass er überhaupt einen Namen hat.
Es gibt unendlich viele Beispiele von Missverständnissen zwischen Mensch und Hund.
Da Hunde sehr ausgeprägte Fähigkeiten in der Wahrnehmung ihres Gegenübers haben, erraten sie tatsächlich oft, was der Mensch denkt.
Und der stolze Besitzer ist der Meinung, das ja alles schon gut klappt.
Dann kommt der Hund in die Pubertät und macht was er will. Gehorchen tut er nicht, meist weiß er ohnehin nicht was sein Mensch von ihm will. Also entscheidet er selber.
Die Besitzer, in der Regel bereits sehr genervt, verstehen es nicht und werden ungeduldig und oft unfair. Denn nun werden Erziehungsversuche gestartet die wiederum den Hund frusten, der nicht versteht was sein Mensch ihm sagen will.
Inzwischen ist der Hund 1 Jahr alt und er ist nicht mehr niedlich und macht auch längst nicht mehr so viel Freude.
Hunde werden sehr häufig mit 1 - 2 Jahren abgegeben. Die Tierheime sind voll mit Hunden diesen Alters. Wenn der Mensch erkennt, dass er überfordert ist und entscheidet, dass er sich ein Leben mit Hund ganz anders vorgestellt hat, ist es einfach für ihn sich seines „besten Freundes“ zu entledigen.
Nun befindet sich dieser Hund in den Händen von Tierschützern. Er hat jetzt schlechte Chancen auf eine Vermittlung, denn er ist ja jetzt kein Hund mehr, den man sich „selber formen“ kann.
Warum sollte ein Anfänger einen erwachsenen Hund nehmen?
Der Hund, wie gerade beschrieben, der nun von Tierschützern vermittelt wird, ist kein Überraschungspaket mehr.
Man weiß wie sein neues zukünftiges Zuhause auszusehen hat. Denn es ist bekannt ob er ein Jäger ist oder lieber hütet, ob er Kinder mag und wie er mit anderen Hunden umgeht. Auch kann man nun genau sagen wieviel Auslauf er benötigt um glücklich zu sein, ob er allein bleiben kann, Auto fahren verträgt, futterneidisch, verschmust oder eher ein Einzelgänger ist.
Nun ist es möglich, genau den Menschen zu finden der zu ihm passt.
Menschen die noch nie einen Hund hatten und für dieses Abenteuer bereit sind, wundern sich wie toll das Zusammenleben mit ihrem neuen Familienmitglied klappt.
Erstbesitzer die mit einem erwachsenen Hund beginnen, geben deutlich seltener ihren Hund später wieder ab, als Leute deren Ersthund ein Welpe ist.
Welcher Hund passt zu mir?
Es ist sehr schön, dass du Dir überlegst einem Tierschutzhund ein neues zu Hause zu geben! Sei dir bei der Auswahl bitte jedoch stets bewusst, dass Mitleid niemals ausreichen wird und nicht der einzige Grund sein darf warum du gerade diesen, genau diesen Hund adoptieren möchtest. Selbst das Aussehen sollte eher eine zweitrangige Rolle spielen. Um ein Team mit deinem neuen Vierbeiner zu werden ist es unumgänglich, dass die Charakterzüge und Eigenschaften deines auserwählten Hundes sowohl zu deinem Lebensstil, als auch zu deinen Lebensumständen passen. Informiere dich bitte über rassentypische Eigenschaften deines favorisierten Vierbeiners. Es nützt weder dir noch dem Hund, wenn du einen Familienhund suchst, dein auserwählter Vierbeiner aber aufgrund seiner genetischen Disposition das Haus schützen und daher jeden Familienbesuch verhindern möchte. So hart und unfreundlich es klingen mag. Es bringt ebenfalls nichts den süßen Schäferhund in einer 35m2 Wohnung halten zu wollen, nur damit "der Arme" aus dem kalten Zwinger rauskommt, du ihn dann aber in einem deutschen Tierheim abgibst, weil du feststellen musstest, dass sowohl die 35m2 als auch die Zeit die du für ihn hast, doch nicht ausreichen.
Du solltest dir vorher im Klaren sein: Warum möchte ich genau diesen Hund und was kann ich ihm bieten?
- Bin ich ein eher ruhiger oder sehr aktiver Mensch?
- Möchte ich eher einen "Kuschelhund" oder einen eher autarken Hund?
- Wieviel Zeit habe ich für meinen Hund? Geht es um die Anschaffung eines Welpen, sollte für einige Monate gewährleistet sein, dass immer jemand zu Hause ist. Für ältere Hunde sollte die Obergrenze des Alleinseins von 4 Stunden (auch das nur nach einem ausgiebigen Spaziergang) nicht überschritten werden.
- Lebe ich in einem Haus mit Garten oder in einer kleinen Wohnung?
- Wieviel Erfahrung habe ich mit Hunden?
- Wie groß darf/soll er sein?
- Reicht der Platz den ich habe, bzw. ist mein Garten sicher eingezäunt?
- Was mache ich im Urlaub (auch spontane Wochenendtrips) oder generell mit dem Hund, wenn ich krank werde und mich nicht mehr kümmern kann?
- Wie alt und groß sind ggf. meine Kinder, sind sie standfest? Ist der Hund kinderlieb, kennt er Kinder überhaupt? Kann er als Familienhund gehalten werden?
- Wie sieht es mit vorhandenen Tieren aus? Katze, Hamster und Co. - verträgt sich mein Wunschhund mit denen? Könnte das getestet werden?
Das sind viele Fragezeichen, welche natürlich nicht abschließend sind! Ehrlich beantwortet sind diese jedoch ungemein nützlich, damit du zusammen mit deinem neuen Schützling glücklich wirst.
Welcher Hund kann mein Leben bereichern?
Was bedeuten deine Antworten?
Du hast dich für einen Arbeitshund entschieden. Dazu zählen Hüte- (Border Collies, Australien Shepherd), Treib- und Jagdhunde (Deutsch Kurzhaar, Münsterländer), allesamt sehr sportliche und intelligente Tiere. Diese Hunde gehören nicht in ein Stadtleben, sie müssen ihren genetischen Bedürfnissen entsprechend geführt werden. Der normale tägliche Spaziergang unterbrochen von Joggingeinlagen reicht nicht aus. Diese Hunde wollen arbeiten, und das gemeinsam mit ihrem Menschen. Sie erwarten von ihren Familien viel Zeit und Ersatzbeschäftigungen um glückliche Hunde sein zu können.
Deine Wahl ist auf einen Familienhund gefallen. Rassen wie Beagle, Pudel, Malteser und Spaniel sind nur einige von ihnen. Wenn du gern lange Spaziergänge magst oder gelegentlich lange Wanderungen unternimmst und dein Hund dich begleiten soll. Wenn deine Kinder mit dem Hund spielen wollen und er nachts kalte Füße wärmen soll, dann sind dies genau die richtigen Hunde für dich.
Es soll ein großer, sportlicher Hund sein?
Der deutsche Schäferhund gehört immer noch zu den beliebtesten Rassen. Er ist ebenfalls ein Arbeitshund, aber man kann ganz vielseitig mit ihm arbeiten. Er eignet sich sowohl für die Fährtensuche wie für den Wachhund.
Für die Anschaffung von Setter, Pointer, Galgos, Golden Retriever, Labradore und anderen großen Rassen sollte man einen großen, sicher eingezäunten Garten haben. Und die Familie sollte Freude daran haben sich viel an der frischen Luft zu bewegen.
Du willst eher einen ruhigeren Hund?
Ruhigere Hunde gibt es in allen Größen. Darunter fällt der Bernersennenhund genau so wie der Irish Wolfshund (die größte aller Rassen), der Basset, der Bernhardiner, die deutsche Dogge, der Eurasier, die französische Bulldogge und viele andere Rassen.
Natürlich lieben auch diese Hunde lange Spaziergänge und Abenteuer. Aber es sind grundsätzlich entspannte und genügsame Hunde.
Du magst den Kaspar unter den Hunden und möchtest ihm Kunststücke beibringen? Dann kommt u. a. der Jack Russel Terrier, der Pudel, der Schäferhund oder der Bodeguero Andaluz in Frage.
Natürlich gehört kein Hund ausschließlich in eine Kategorie. Alle Hunde lieben es mit ihren Familien unterwegs zu sein und wollen zum Rudel gehören.
Und natürlich muss JEDER Hund auch erzogen werden. Kein Hund wird aufgrund seiner Rassezugehörigkeit allein der tolle Hund. Die genetische Veranlagung eines Hundes plus der richtige Umgang der Menschen mit dem Hund machen aus ihm den Traumhund den du dir wünschst.
Angsthunde
Die Angst vor der Angst: Haben Sie sich auch in einen Hund im Internet verliebt und bekommen im Gespräch mit dem Vermittler zu hören, dass es sich um einen Angsthund handelt? Nun stellen Sie sich zu Recht die Frage ob Sie sich das zutrauen können oder ob Sie sich am Ende mit diesem Hund überfordert fühlen.
Es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema, Calming Signals von Turid Rugaas ist sehr zu empfehlen.
Wir möchten Ängste nehmen.
Viele sogenannte Angsthunde haben wir bereits vermittelt. Leider wird dieser Begriff von vielen Menschen für jeden unsicheren Hund benutzt.
Ein unsicherer Hund ist jedoch kein Angsthund.
Die meisten Hunde die wir als Angsthunde von unseren ausländischen Tierschutzpartnern vorgestellt bekommen, entwickeln sich in Deutschland viel besser als erwartet. Natürlich haben sie ihre Ängste, sie kommen ja schließlich mit ihrer ganzen Geschichte. Im Refugium landen Hunde, die man nicht mehr haben wollte, vielleicht waren sie sogar bereits in der Tötungsstation oder sie wurden auf der Straße geboren. Alle diese Hunde haben also bereits Erfahrungen gemacht, die Angst machen. Gehen sie dann auf die große Reise in ein besseres Leben, erwartet sie ganz viel Neues. Auch das macht natürlich Angst.
Unsere Erfahrung zeigt, dass, wenn sich eine Familie zu 100% für einen solchen Hund entschieden hat, der Hund überraschend schnell vertrauen fasst und sich gut entwickelt. Möglich dass die Angst vor einigen Situationen für lange Zeit bleibt, aber oft berichten uns die Familien, dass sie sich darauf einstellen und es kein einschneidendes Problem darstellt.
Voraussetzung für die Adoption eines solchen Hundes ist, dass einem egal ist, wie lange es dauert bis der Hund Schritt für Schritt in unserem Leben ankommt.
Wir hatten schon Anfänger die einen Angsthund adoptiert haben. Das ist dann möglich, wenn die Familie sich sicher ist, dass es genau dieser Hund sein soll, dem sie helfen wollen. Sie haben diese Entscheidung getroffen, mit allem was dieser Hund an Problemen mitbringen wird.
Hunden gibt es Sicherheit, wenn Menschen ganz klar sind und eine souveräne Führungsrolle übernehmen. Wenn Interessenten sehr zögerlich sind, und quasi von uns überzeugt werden wollen, dass sie das bestimmt alles schaffen werden, raten wir von der Vermittlung ab.
Gerade in der letzten Zeit haben wir mehrere Angsthunde vermittelt. Da gibt es den Miguel der seit Jahren in Spanien im Refugium saß, ohne das sich jemals jemand für ihn interessiert hatte, da auch er als Angsthund beschrieben wurde. https://www.wir-fuer-hunde-in-not.de/herzenshunde-1/miguel
Das Tierheim in Hanau wollte ihm nun endlich helfen und hat ihn in ihre Obhut genommen. Es ist für uns alle unglaublich wie anders er sich hier zeigt und wie toll er sich entwickelt. Natürlich ist er verängstigt, aber das wären wir auch in uns fremden Situationen.
Aber der Hund lernt genau wie wir Menschen sein ganzes Leben lang.
Yennefer und Sabrina kamen vor 4 Tagen als Angsthunde nach Deutschland und waren innerhalb weniger Stunden ganz normale Hunde.
Ähnliche Geschichten haben wir in der Vergangenheit immer wieder gehört.
Zwischen den beiden Bildern unten liegen nur wenige Tage.
ABER wir wollen hier auch nicht so tun als ob nun jeder Angsthund in Kürze ein normaler Hund werden könnte. Da gibt es tatsächlich Unterschiede.
Die meisten Probleme haben Hunde, die in ihren ersten Lebensmonaten keinen Kontakt zu Menschen hatten und auch darüber hinaus nichts kennenlernen konnten. Dies sollte man detailliert mit dem Vermittler besprechen, denn diese Hunde benötigen tatsächlich eine sehr lange Zeit ohne Erfolgsgarantie um sich dem Menschen anzuschließen.
ABER nichts ist unmöglich!!
Sie sollten sich der anstehenden Aufgabe sehr bewusst sein.
Haben Sie Respekt davor, aber keine Angst.
Gern unterstützen wir Sie dabei, auch mit erfahrenen Hundetrainern, die an unserer Seite stehen.
Black Dog Syndrome
Was ist das Black Dog Syndrome?
Das Black Dog Syndrome ist ein Phänomen, bei dem schwarze Hunde weniger häufig adoptiert werden als Hunde anderer Farben. Zu dieser geringeren Adoptionsrate tragen verschiedene Faktoren bei:
Wahrnehmung:
Schwarze Hunde können auf manche Menschen einschüchternd wirken oder als aggressiver wahrgenommen werden, unabhängig von ihrem tatsächlichen Verhalten, dies kann die Adoptionswahrscheinlichkeit eines schwarzen Hundes senken.
Ästhetik:
Viele Menschen bevorzugen hellere Hunde, weil sie im Vergleich zu schwarzen Hunden besser zur Geltung kommen. Dies führt dazu, dass schwarze Hunde in Tierheimen weniger attraktiv erscheinen.
Fotografie:
Schwarze Hunde sind schwieriger zu fotografieren, besonders in schlecht beleuchteten Tierheimen, dadurch kommen ihre Gesichtsausdrücke und Merkmale auf Bildern oft nicht so gut zur Geltung, was es schwieriger macht, sie online zu präsentieren.
Aberglaube:
In einigen Kulturen und Überlieferungen gelten schwarze Tiere, einschließlich Hunde, als unglücksbringend oder bedrohlich, d.h. die kulturellen Vorurteile und negativen Assoziationen mit der Farbe Schwarz, werden auf Hunde übertragen.
Manche Menschen verbinden schwarze Hunde dann mit Unglück oder Bedrohung, was die Adoption hemmen kann.
Unser Verein möchte das Bewusstsein für das "Black Dog Syndrome" schärfen und die
Adoptionswahrscheinlichkeit schwarzer Hunde fördern.
19.08.2024
12.10.2024